Die Welt-Vermesser: Geomatiker brauchen Interesse an Naturwissenschaften und Mathe

Geomatikern (m/w) kann man es getrost überlassen, ein Auto rückwärts einzuparken. Denn diese Fachkräfte brauchen Mathekenntnisse und insbesondere ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen für ihre Arbeit. Bei besagter Arbeit ist Abwechslung garantiert, denn Geomatiker (m/w) sind oft im Außeneinsatz. Dort, bspw. auf Baustellen oder auch sonstiger Landvermessung, erheben sie Geodaten, die sie dann im Büro erfassen und prüfen.

Arbeit an Karten, Multimedia-Anwendungen oder auch für Datenbanken

Sie erfassen diese Daten bspw. für bestehende digitale Karten, die sie entsprechend aktualisieren. Oder sie erstellen gänzlich neue Karten oder sonstige Grafiken, die oft mehrdimensional sind, und „füttern“ Geo-Datenbanken mit ihren erhobenen Daten. Wenn sie Geo-Daten nicht selbst erheben, kann es auch vorkommen, dass sie diese von anderen entsprechenden Anbietern anfordern. Vor Ort im Freien nutzen Geomatiker (m/w) für ihre Arbeit berufsspezifische Messinstrumente.

Dementsprechend arbeiten Geomatiker (m/w) bspw. für Vermessungs- bzw. Kataster-Ämter oder Geoinformationsdienste.

Dreijährige duale Berufsausbildung

Die Ausbildung zum Geomatiker (m/w) dauert in Deutschland drei Jahre. Sie ist „dual“, das heißt, sie findet an den beiden Lernorten „Betrieb“ und „Berufsschule“ statt. Da sie einen klar naturwissenschaftlich-mathematischen Charakter hat, sollten Interessenten (m/w) einen dazu passenden Stärken- bzw. Interessens-Schwerpunkt mitbringen.

Was macht ein Technischer Kybernetiker?

Im Fokus: Regelung und Steuerung technischer Systeme

Regelung und Steuerung komplexer technischer Systeme – dies ist, kurz formuliert, das Anliegen bzw. Ziel der Technischen Kybernetik. Sie ist eine interdisziplinäre Ingenieurswissenschaft, die sich an der Schnittstelle von Mathematik, Ingenieurwissenschaft, Systemwissenschaft und Naturwissenschaft bewegt. Dabei simulieren Technische Kybernetikerinnen und Kybernetiker bspw. technische Vorgänge bzw. Prozesse, um deren steuernden Ablauf zu gestalten oder zu optimieren.

Typische Anwendungsgebiete sind etwa Systeme, die autonome oder teilautonome Fortbewegung erlauben. Dazu zählen unter anderem Autopiloten oder Fahrassistenzsysteme, die selbstständig bremsen können.

Alltagsbeispiel: Heizkörperthermostat

Ein Beispiel für ein solches technisch-kybernetisches System kennen wir alle aus unserem Alltag: Heizkörperthermostate. Wer den drehbaren „Regler“, also den Thermostatkopf, bspw. von „0“ auf Stufe „3“ von 5 stellt, wird bemerkt haben, dass die Heizung dennoch nicht immer im gleichen Maße heiß wird. Das liegt eben daran, dass Heizkörperthermostate systemisch – kybernetisch – funktionieren: Sie besitzen einen Fühler, der die gewünschte Temperatur (Soll-Wert) mit der momentanen Raumtemperatur (Ist-Wert) vergleicht. Je nachdem, ob es im Raum kälter oder wärmer als die gewünschte Soll-Temperatur ist, schließt oder öffnet sich ein Ventil. Dadurch wiederum strömt entweder mehr Heizwasser durch den Heizkörper (= Heizung wird wärmer = Raum heizt auf) oder weniger.

Studium „Technische Kybernetik“

Technische Kybernetik kann man bspw. an der Universität Stuttgart und an der Technischen Universität Ilmenau studieren.