Im Fokus: Regelung und Steuerung technischer Systeme
Regelung und Steuerung komplexer technischer Systeme – dies ist, kurz formuliert, das Anliegen bzw. Ziel der Technischen Kybernetik. Sie ist eine interdisziplinäre Ingenieurswissenschaft, die sich an der Schnittstelle von Mathematik, Ingenieurwissenschaft, Systemwissenschaft und Naturwissenschaft bewegt. Dabei simulieren Technische Kybernetikerinnen und Kybernetiker bspw. technische Vorgänge bzw. Prozesse, um deren steuernden Ablauf zu gestalten oder zu optimieren.
Typische Anwendungsgebiete sind etwa Systeme, die autonome oder teilautonome Fortbewegung erlauben. Dazu zählen unter anderem Autopiloten oder Fahrassistenzsysteme, die selbstständig bremsen können.
Alltagsbeispiel: Heizkörperthermostat
Ein Beispiel für ein solches technisch-kybernetisches System kennen wir alle aus unserem Alltag: Heizkörperthermostate. Wer den drehbaren „Regler“, also den Thermostatkopf, bspw. von „0“ auf Stufe „3“ von 5 stellt, wird bemerkt haben, dass die Heizung dennoch nicht immer im gleichen Maße heiß wird. Das liegt eben daran, dass Heizkörperthermostate systemisch – kybernetisch – funktionieren: Sie besitzen einen Fühler, der die gewünschte Temperatur (Soll-Wert) mit der momentanen Raumtemperatur (Ist-Wert) vergleicht. Je nachdem, ob es im Raum kälter oder wärmer als die gewünschte Soll-Temperatur ist, schließt oder öffnet sich ein Ventil. Dadurch wiederum strömt entweder mehr Heizwasser durch den Heizkörper (= Heizung wird wärmer = Raum heizt auf) oder weniger.
Studium „Technische Kybernetik“
Technische Kybernetik kann man bspw. an der Universität Stuttgart und an der Technischen Universität Ilmenau studieren.