Bewerbungsanschreiben: Werbung in eigener Sache – mit der AIDA-Formel

Bewerbungsanschreiben sollten konkret sein (statt abstrakt), möglichst frei von Floskeln – und eine bestimmte Struktur haben, damit sie „zünden“, also die ersehnte Handlung auslösen: eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Für diesen Aufbau empfiehlt sich bspw. die aus der Werbung stammende AIDA-Formel. Attention, Interest, Desire, Action. Was bedeuten diese Schlagworte, auf ein Anschreiben bezogen?

Attention

Um Aufmerksamkeit zu erregen, feilen Sie am besten an der Betreffzeile. Dass diese heutzutage nicht mehr mit „Betreff“ eingeleitet wird, dürfte sich herumgesprochen haben. Dennoch verschwenden viele Bewerber (m/w) das Potenzial dieser herausgehobenen Position mit blassen Formulierungen wie „Bewerbung als X – Ihre Stellenanzeige vom Y (Datum)“. Einfallsloser geht es kaum, denn dass der Lesende eine Bewerbung vor sich hat, weiß er oder sie. Und dass er vorher eine Annonce geschaltet hat, wohl ebenfalls. Machen Sie lieber gleich hier schon klar, dass Sie der Richtige (m/w) für die Stelle sind: „Bewerbung als Anwendungsentwickler – langjähriger Programmierer (Python, PHP, Java, C++) unterstützt Sie gern!“

Interest

„Interesse“ wecken Sie im Anschreiben im Einleitungssatz und Ihrem ersten Absatz. Hier führen Sie quasi Ihren „Köder“, die Betreffzeile, weiter aus, füllen Sie ihn mit Leben.

Beispiele: „Kassieren, Inventur machen, die Verkaufsfläche reinigen – all diese Tätigkeiten sind mir aus meiner langjährigen Praxis als Verkäuferin im Lebensmittel-Handel bestens bekannt.“

Hier hilft jede Information, die herausstellt, warum Sie 1.) quasi bereits in dem „Geschäft“ sind, für das Sie sich bewerben und warum 2.) Ihre Bewerbung somit den folgerichtigen nächsten Schritt Ihrer Vita darstellt.

Auch auf dieser Stufe gilt: Bitte keine Floskeln! Ein „Hiermit bewerbe ich mich als…“ ist inhaltsleer und lässt Interesse gleich wieder erlahmen.

Desire

Hier gilt es, final den Wunsch des Personalverantwortlichen (m/w) zu wecken, Sie kennenzulernen. Neben den für die Stelle (!) relevanten, also nicht wahllos gelisteten Hard und Soft Skills sind dies quasi weitere Vertiefungen und Konkretisierungen des Teils „Interest“: Sie unterstreichen nochmals, warum Sie und die Stelle zusammenpassen, warum Sie für das Unternehmen einen Mehrwert darstellen.

Ideal ist, wenn Sie es hier schaffen, die Botschaft zu transportieren, dass Ihr bisheriger Werdegang in der Summe genau auf das ausgeschriebene Stellenprofil „zuläuft“. Dafür kann man bspw. eine schlagkräftig formulierte Arbeitnehmer (m/w)-Marke verwenden. Am Bsp. einer Heilerziehungspflegerin, mit der ich eine solche Marke einmal in einer Berufsberatung in Berlin formulierte, kann sich diese wie folgt lesen:

„Als Heilerziehungspflegerin gehe ich darin auf, behinderten Menschen einfühlsam ein größtmöglich selbstständiges Leben und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Mit einem Wachkoma-Patienten habe ich hierfür bspw. eine eigene ,Fingerzeichen-Sprache‘ zur Verständigung entwickelt.“

Action

Zum Schluss rufen Sie Ihre Lesenden zur Handlung auf (action): Hier empfiehlt sich ein selbstbewusster Satz im Indikativ, etwa: „Gern überzeuge ich Sie im persönlichen Gespräch von meinen Stärken!“

Auch hier bitte Floskeln = überflüssige Formulierungen wie „Daher bewerbe ich mich bei Ihnen“ meiden.